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Magazine Berichte Palazzo: die Geschichte von 1989 bis 2009

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Der Bericht :

Palazzo: die Geschichte von 1989 bis 2009

In Kürze: Zur 20 Jahresfeier am 20.Mai 2009 in Bingen, die Geschichte eines einzigartigen Technoclubs von Joachim Muno & Udo Niebergall.

Vollständig: Die Geschichte eines einzigartigen Technoclubs von Joachim Muno & Udo Niebergall

Die Jungs des Palazzo's wollen hier versuchen, in einem kurzen Zeitraffer die Geschichte des Palazzos aus ihrer Sicht wiederzugeben. Vieles wird unerwähnt bleiben, alle Anekdoten und Erlebnisse in Bingen würden einfach den Rahmen sprengen.

Von Joachim Muno:
1989 wurde die alte Stadthalle von Bingen in einen Tanztempel umgebaut. Sigi Laut, der schon viele Jahre davor einen Kultclub führte, die Music Hall in Frankfurt, wollte den perfekten Club bauen – mit 2 Floors, Bistro und openair Terrasse.Er arbeitete mit seinem Team über ein Jahr an dieser Vision. Da er sehr viel Wert auf Details und die Akustik legte, verschlang der Umbau des historischen Gebäudes über 9 Millionen DM. Die Lage des Clubs ist einzigartig – direkt am Rhein, mit traumhaftem Blick über das Wasser bis hin nach Rüdesheim und die umliegenden Berge. Wer bis in den frühen Morgen feiert und dann auf der großen Rheinterrasse steht, erlebt wie sich die ersten Sonnenstrahlen den Weg durch den Nebel bahnen und das Wasser zum Glitzern bringen. Diese Belohnung für eine durchgetanzte Nacht bekommt man im Palazzo fast immer.
In den ersten 5 Jahren wurde der Club als typische Großraumdisco geführt, mit wechselnden Musikrichtungen von Pop über Rock bis zu Hip Hop.

Von Udo Niebergall:
Nachdem ich diverse Veranstaltungen im Rhein-Main-Gebiet durchgeführt habe, u.a. in der Disco M in Mainz, dem Easy in Limburg und der Wartburg in Wiesbaden wurde ich mit Joachim Muno 1994 in der Binger Discot! hek Palazzo vorstellig.
Wir präsentierten unser We-Love-Music Konzept einer monatlichen Veranstaltungsreihe mit Gast-DJs. Die Idee wurde angenommen, fortan buchten wir jeden 1. Freitag im Monat deutsche und internationale Gast-DJs. Den Beginn machte Westbam im Februar ‘94. Der vormals schwache Palazzo-Freitag schlug ein wie eine Bombe und schnellte hoch von 300 auf 2.000 Besucher. Wir koordinierten die Werbung, das Showprogramm (Tänzer, Artisten), die DJs und Liveacts, eben alles, was zu einer besonderen Veranstaltung dazugehört.

Das Palazzo wurde aufgrund der ausgedehnten Werbung, der hochkarätigen Bookings und der exzessiven Partys in kürzester Zeit über die Landesgrenzen bekannt.

Wir kreierten viele Motto-Partys, z.B. Labelnights mit Bonzai und Djax up (später Tresor-, Cocoon- und CLR-Labelnights), Hardcore-Events mit der Rotterdam-Crew um Paul Elstak oder den Cosmic 7 mit DJ-Rotationen. Erste Techno-Konzerte mit Cosmic Baby, Ilsa Gold uvm fanden in den darauffolgenden Jahren im Palazzo statt.

Optische Reize, wie die italienische Architektur des Clubs, der seinerzeit legendäre Palazzo-Laser, die 8 köpfige Tänzercrew, die Verhüllung des grossen Clubs mit tausenden Gänsefedern und viele weitere Specials trugen zur Einzigartigkeit bei und die 1. Liga der Techno DJs (Hawtin, Mills, Väth, Liebing, etc) fanden regelmässig den Weg in die Heiligen Hallen am Rhein.

Von Joachim Muno:
1999 wollte sich Betreiber Sigi Laut zur Ruhe setzen und den Club verkaufen.
Das lag nicht in unserem Interesse, denn würde auch der neue Betreiber mit externen Veranstaltern arbeiten und Technoevents zulassen? Unser Herz hing mittlerweile zu sehr an diesem Club und deshalb entschlossen wir uns, das Palazzo selbst zu kaufen. Allerdings wussten wir damals noch nicht, wie viel Zeit man in einen solch großen Club stecken muss, mit seinen 50 Mitar! beitern, ! Instandhaltung, Promotion, Buchhaltung etc. Die Musikproduktionen im Tonstudio und Plattenlabels wurden auf ein Minimum heruntergefahren, weil einfach zu wenig Zeit blieb um Beides unter einem Hut zu bekommen.

Wie man gute Veranstaltungen durchführt, wussten wir mittlerweile. Aber jetzt mussten wir die Gesetze der Gastronomie und die eigenen Gesetze dieses besonderen Gebäudes kennenlernen. Die alte Stadthalle in Bingen ist aus dem 1900 Jahrhundert und das alte Gemäuer muss man sehr gut kennen und verstehen lernen, damit ein moderner Club darin funktioniert. Wie oft standen wir in den zahllosen Gängen des Kellers und pumpten das Rheinwassers heraus, suchten in den kilometerlangen Schächten nach gebrochenen Elektrokabeln oder dichteten das gewaltige Holzdach ab – und das alles meist während des Betriebs.
Aber wir lieben unser Palazzo und man spürt wirklich eine Seele in diesem Gebäude. Die Mauern, Wände und Gänge können unzählige Geschichten aus den letzten 100 Jahren erzählen.

Jeden Samstag feierte die Palazzo-Gemeinschaft sich selbst und Ihre Heroes hinter den Decks, wobei man sagen kann, dass ein Palazzo-Event eher mit einem richtigen Konzert als mit einer normalen Clubparty zu vergleichen ist.

1999 – 2003, vier Jahre waren wir nun Clubbesitzer, mit allen Vor- und Nachteilen, die das Nachtleben so mit sich bringt.

Von Udo Niebergall:
Ende 2002, aufgrund unüberbrückbarer Schwierigkeiten seitens der Ordungsbehörden (Stadt Bingen, Polizei) mit Aufhebung der Sperrzeitverkürzung, regelmässigen Personen- und PKW-Kontrollen auf den Zufahrtswegen sowie den immens gestiegenen DJ-Gagen wurde unser Enthusiasmus als Clubbetreiber ausgebremst. Spaß und Kreativität wandelten sich in Kampf und Krampf.

Februar 2003 rissen wir dann die Reißleine und verk&uu! ml;ndeten! unser Ausscheiden aus dem Clubgeschäft. Für viele brach eine Welt zusammen. Ihr „Wohnzimmer“, wie das Palazzo von Stammgästen auch liebevoll genannt wurde, macht dicht!

3 Closing Partys fanden statt, nachdem 2x die Käufer kurzfristig abgesprungen sind:

- Palazzo Closing (Feb ‘03)
- The Final (März ’03)
- 13 Years Palazzo (Mai ’03)

Das Palazzo Closing mit angebauten Zelten war ein legendärer 60 Stunden Marathon – nonstop.
Hierfür haben wir einen Song produziert, als Dank an die treuen Palazzo-Fans: THE END von den DOORS , neu eingespielt und gesungen von unserer eigenen Band TUBE-TECH. Der Song entwickelte sich zum weltweiten Clubhit und in vielen DJ- & Dance-Charts erreichte er sogar Platz 1. www.tube-tech.de

Fortan verlagerten wir unsere Arbeit wieder mehr ins Tonstudio, betrieben das Beatdisaster Label mit Eric Sneo und gingen mit unserer Band Tube-Tech on Tour. Parallel dazu veranstalteten wir Palazzo-Events in verschiedenen Locations (U60311/Frankfurt, MS Connexion/Mannheim, Ypsilon/Idar-Oberstein, Phönix-Halle Mainz, Lokhalle/Mainz, Palazzo Airbase/Sembach.

Eine Compilationreihe Palazzo Vol. 1 - 7 und verschiedene DVDs rundeten das Konzept ab. Auf den hauseigenen Technolabels Beatdisaster, Masters of Disaster und We Love Music veröffentlichen wir heute noch Tracks diverser Top Acts (Gayle San, The Advent, Eric Sneo,) und Newcomer wie Palazzo-Resident Daniel Soave. www.beatdisaster.de

Von Joachim Muno:
Was in der Zeit von 2003 bis 2007 mit unserem alten Palazzo passierte, wissen wir auch nur vom Hörensagen und aus der Tagespresse.

Der Club erhielt nicht nur den neuen Namen “Capitol”, sondern leider auch einen Umbau und ein ganz anderes Musik-Konzept. Der neue Betreiber aus dem Saarland und auch die S! tadt Bing! en wollten keine “Raver” im Club und so wurden 1 Euro Partys und HipHop Events eingeführt. Das Ende vom Lied kam 2007. Da hatte der Betreiber endgültig die Nase voll von Bingen und seinem Capitol. Es kam erneut zum Verkauf.

Als wir erfuhren, dass ein neuer Käufer aus Frankfurt den Club übernimmt, spürten wir irgendwie, dass die Zeit für eine Auferstehung des Palazzo`s gekommen war! Schnell war man sich einig, dass wir als Veranstalter mit unserer Marke PALAZZO wieder in die heiligen Hallen am Rhein einzogen. Wir planten nur 5 Events im Jahr, um dieses Mal nicht die Studioarbeit, Booking-Agentur und die Band Tube-Tech zu vernachlässigen.

s dann zur „PALAZZO OPENING – we are back“ im März 2008 passierte, übertraf unsere Vorstellung vollends. Nicht nur die alten Palazzo-Fans (heute zum Teil Familienväter/Mütter), sondern auch die Jungen, die früher aus Altersgründen nicht in den Club durften, kamen in Scharen aus der ganzen Republik. Von München bis Berlin und den benachbarten Ländern, von Holland bis Österreich, wollten sie bei der Auferstehung dieses Kultclubs dabei sein. Bereits eine Stunde vor Einlass war der Parkplatz vor der Eingangstür in ein Heer von Menschen getaucht. Dieses Phänomen hält bis heute bei jedem Palazzo-Event an.

Eine hingebungsvolle Licht- und Tontechnik von Steve Mach (LJ der ersten Stunde) und die Palazzo Residents Eric Sneo, Daniel Soave und Sascha Krohn garantieren immer das Beste für Augen und Ohren. Nach mehrfachen Umbauten hat sich die Inneneinrichtung und Architektur leicht verändert, aber die Grundsubstanz und der besondere Charakter des Clubs bestehen noch heute.

Im Februar 2009 wechselte erneut der Betreiber, ein junger Geschäftsmann aus Bingen, der mit genauso viel Power dabei ist wie wir. Der Club heißt jetzt H1 Musi! c-Hall und wird bestimmt noch viele gute Events ins Leben rufen. www.h1-bingen.de

Am Mittwoch, den 20 Mai 2009 feiern wir 20 YEARS PALAZZO EVENTS! Wir gratulieren den außergewöhnlichen Gästen, die es überhaupt möglich machten, so eine besondere Gemeinschaft zu entwickeln und diese Vibes bis heute zu erhalten.

Happy Birthday und danke euch Allen
Joachim Muno & Udo Niebergall


GENERAL INFOS:

Die Firma WE-LOVE-MUSIC, gegründet von Joachim Muno & Udo Niebergall, ist seit über 20 Jahren im Veranstaltungssektor tätig.

Udo Niebergall ist Inhaber der Beatdisaster Tonstudios. Er hat bereits über 7. Mio. Tonträger und 40. Mio. Compilations weltweit verkauft und zählt damit zu den erfolgreichsten deutschen Musikproduzenten.

Joachim Muno, Musikproduzent und Künstler ist seit 20 Jahren im Eventmanagement tätig. 1986 gründete er seinen ersten Club. Die Idee und Verwirklichung zweier Kultplatten aus der Technoszene “RAZZIA” und “THE END” stamen von ihm.

Muno & Niebergall waren bis Juni 2003 Besitzer der bekannten Großraumdiscothek PALAZZO. Mit seinem Fassungsvermögen von 3.000 Personen zählte der Club bundesweit zu den besten Locations im Techno- und House-bereich.

Als Palazzo-Topevents haben sich bis zum heutigen Tage etabliert: Palazzo Summer Festival, Masters of Disaster, Clash of the Titans, Tanz der Familie.

Die Homepage www.we-love-music.com zählt über 15.000 eingetragene Mitglieder, die sich Tag für Tag über kommende Events informieren und austauschen.

Germany - Wiesbaden/Mainz .

Dieser Bericht wurde am 04.04.2009 durch sven publiziert.


Die Links dazu :

http://www.we-love-music.com
http://www.beatdisaster.de

20 Jahre Palazzo

Palazzo historisch

Palazzo heute

Joachim Muno und Udo Niebergall

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