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Jeff Mills.
Aus: Chicago / USA
Move's on: Axis Records.
Biographie: Ob Paris, London, Manchester, Rom, Berlin, Zürich oder Tokyo mit seinen
blitzschnellen Übergängen begeistert der internationale DJ-Jet-Setter Jeff
Mills (und Namensgeber des Labels International Dee Jay Gigolos) das
Club-Publikum weltweit seit weit über einer Dekade. Auf dem neuen
Artist-Album ŒAt First Sight¹ (Energetic/Warner) sind 13 Tracks von
visionärem Techno a la Mills zu finden. Mills: ³ At First Sight¹ is an
indispensable map. It is a collection and/or trail of Sci-Fi works that I
have been wishing to release for many years.² Zeit, die Twilight Zone,
Harmonie, Träume, die ŒWhat If¹-Serie von Marvel Comics, Black Holes und M87
gehören zu seinen Inspirationsquellen für dieses Meisterwerk.
Jeff Mills gehört unbestritten zu den weltbesten - und vor allem auch
schnellsten DJs der Welt. Beim Mix pflegt Mills jeweils nur gerade die
essentiellsten Minuten oder gar Sekunden zu spielen. Diesen Eklektizismus
hat er sich bei seiner Radioshow, welche er Mitte der Achtziger als “The
Wizard³ beim Detroiter Radiosender WJLB hatte, angeeignet. Zu dieser Zeit
spielte Mills vorwiegend HipHop, das aber mit atemberaubenden DJ-Skills. Ein
DJ-Set von Jeff Mills muss man sich als Rausch an Beats, Scratches, Loops
und Backspins vorstellen.In Detroit wurde er zum gefeierten Star der
Radio-DJs und dies bei einem Sender, der heute noch für seine Mix-Shows
bekannt ist. 1989 schloss sich Mills mit Mad Mike Banks zusammen, und
gemeinsam entwickelten sie das heute noch kultige Projekt Underground
Resistance, ein Mysterium, das musikalisch und politisch versuchte,
festgefahrene Zustände zu verändern. Musikalisch gelang dies auch
zweifellos. Was Kompromisslosigkeit und Härte anbelangt, sind UR Wege
gegangen, die von der heutigen Hardcore-Gemeinde erst Jahre später
beschritten wurden. Man kämpfte gegen Konventionen. Veröffentlichungen von
UR waren nur schwer zu bekommen und wurden sogar teilweise nur in einem
Plattenladen verkauft. Einige Releases wurden so gepresst, dass sie auf
konventionellen Hi-Fi-Automatik-Plattenspielern nicht oder nur bedingt
abspielbar waren (durch von innen nach aussen laufenden Rillen oder
Unterbrechungen dieser). Revolutionäre Parolen im Kampf gegen das
“Programming³ zierten die Platten-Ettiketten und bei Live-Auftritten, bei
welchem sie von Robert Hood als MC unterstützt wurden, trugen sie stets
Masken. Robert Hood wurde später dann auch festes Mitglied der Combo.
Veröffentlichungen wie die “X-10X³-Serie, “The Punisher³ und “Acid Rain³
werden zu Klassikern des Underground Techno und massenhaft kopiert. Ende
1992 trennt sich Jeff Mills von Mad Mike Banks und verlässt Detroit. Im
berühmten New Yorker Limelight findet Mills einen Platz als DJ. Hier sehen
manche den Bruch vom gesichtslosen Underground-Fanatiker zum aufstrebenden
Helden der Schickeria. Aber Mills straft alle Zweifler mit der Gründung
seines eigenen Labels Axis, welches er anfangs mit Robert Hood, der mit ihm
UR verlassen hat, betreibt. Die ersten Veröffentlichungen führen den mit UR
begonnen Weg in eine neue Dimension weiter und lassen keinen Zweifel an der
Aufrichtigkeit des Meisters offen. Durch den Ende der 80er entstanden
Kontakt zu Tresor, bzw. Interfish, schafft Mills schnell Brücken zwischen
Detroit und Berlin denn beide haben die Perspektivlosigkeit als
Ausgangspunkt. Einige Jahre lebt Mills sogar in der deutschen Hauptstadt,
bevor er sich ein weiteres Mal unstrukturiert und eine neue Basis in Chicago
aufbaut. Mittlerweile haben sich die Wege von Hood und Mills getrennt. 1994
veröffentlichte Mills seine “Cycle EP³, mit der er die Szene überraschte und
faszinierte, denn auf der B-Seite befinden sich nur acht Endlosrillen! Diese
Scheibe besteht komplett aus digitalen Sounds und galt fast schon als eine
kleine Revolution im Analog-Wahn der beginnenden 90er Jahre. Jeff Mills
konzentriert sich auf das Wesentliche, sei es nun bei einem DJ-Set oder
einer Produktion. Um seinem Wunsch nach brauchbaren DJ-Tools intensiver
nachzukommen, gründete er 1996 das Sublabel Purpose Maker.
Veröffentlichungen unter diesem Etikett sind eine Mischung aus House und
Techno, angereichert mit sehr vielen perkussiven Elementen. Mills geht in
Produktionen immer konsequent seinen Weg und lässt sich von den Verlockungen
der Industrie wenig bis gar nicht beeindrucken, ausser Form und Inhalt
stimmen. Seit über zehn Jahren ist Jeff Mills eine der einflussreichsten
Persönlichkeiten im globalen Techno-Netzwerk. Als einer der wenigen hat er
es geschafft, die Grenzen zwischen DJing und Produzieren zu verwischen und
gleichzeitig eine ganze Bewegung zu inspirieren und beeinflussen. Seit 1999
nennt er auch ein Label namens Tomorrow sein eigen. Der hyperaktive Mills
reist ständig rund um den Erdball, um den Sound zu fördern, der ihm zu Ruhm
verhalf. Er ist ein Künstler, der imstande ist, sowohl Puristen als auch
Neulinge von Techno zu begeistern.
2000 vertonte er Fritz Lang's Stummfilm "Metropolis" (1926): ein Mix aus
orchestraler Interpretation und electronic soundtrack(s). Die Premiere fand
00 im Pompidou Centre in Paris stand und wurde seither weltweit in über 50
Locations gezeigt, darunter auch in Zürich, Genf und Lausanne. Das
Screening in der Londoner Royal Festival Hall im Mai 02 war ausverkauft,
der Applaus umwerfend. Unlängst wurde der Film auch Wiener Filmfestival
gezeigt und ab November gibt es während eines Jahres tägliche
Vorstellungen im Museum of Music in Paris.
Mills drückt sich künstlerisch nicht nur via Musik aus, sondern auch mittels
Fotografien (die Purpose Maker-Ausstellung in Berlin/London 98) und
Kunst-Installationen (die Mono Exhibition in Barcelona 01). Er plant, mit
Regisseuren für Soundtracks zusammenzuarbeiten und mit einem Buch-Verlag
spricht er über ein Kunst-Buch. Von Jeff Mills wird man noch lange hören.
Kommende Projekte:
Film: Ein unbekanntes Talent aus Lissabon wirkt beim Film "Mesmerized² mit,
Jeff Mills kreiert eine Serie von Experimental Kurzfilmen. Locations in
Barcelona und Detroit werden gefilmt. 2003 wird man erste Arbeiten sehen
können.
Buch: Ein AXIS-Buch ist in Arbeit. Mit Designs der letzten zehn Jahre sowie
bisher nie gesehenen Projekten.
Film-Soundtracks: Jeff Mills Musik wird spatter in diesem Jahr im Film
"Vendredi Soir", gedreht von der respektierten Claire Denis, zu hören sein.
Museum: Das Detroit Institute of Art stellt für Mitte 2003 eine Ausstellung
zusammen über den Beitrag von Detroit Techno zur Musikwelt. Eine Section
wird den einflussreichsten Figuren gewidmet sein, darunter den damaligen
Radio-DJs The Electrifying Mojo und The Wizard (Jeff Mills).
www.axisrecords.com: seit zwei Jahren existiert diese Homepage. Im
Electronic Directory sind weltweite Events/Party-Informationen abrufbar. Im
AxisShop kann man Axis-Produkte direct bestellen. Weitere Features:
BeyondWords, Axis Cinema, DJ Calendar, New releases, etc.
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